Facettensyndrom
Die Wirbelsäule setzt sich aus 24 einzelnen Wirbeln sowie dem Kreuzbein und dem Steißbein zusammen. Die einzelnen Wirbelkörper sind über die Bandscheiben und über die kleinen Wirbelgelenke miteinander verbunden, die der Wirbelsäule eine gewisse Beweglichkeit ermöglichen.
Die Wirbelgelenke werden durch obere und untere Gelenkfortsätze der jeweils benachbarten Wirbelkörper gebildet, die dachziegelartig aufeinander stehen. Die Gelenke bestehen aus knorpelig bedeckten Gelenkflächen (sog. Gelenkfacetten) und dem dazwischen liegenden Gelenkspalt, der von einer Kapsel umgeben ist. Die Gelenkkapsel umschließt so die mit Gelenkflüssigkeit ausgefüllte Gelenkhöhle und ist von vielen Nervenfasern durchzogen.
Wie andere Gelenke können auch die kleinen Wirbelgelenke verschleißen (sog. Arthrose). Dabei kommt es zu einem Abreiben und Aufrauhen der Gelenkfläche. Da die umgebende Gelenkkapsel viele Schmerzrezeptoren enthält, können solche Abnutzungserscheinungen zu schweren Schmerzen führen: dem Facettensyndrom.
Aufgrund der engen Nachbarschaft zwischen der Gelenkkapsel und der Nervenwurzel können Nacken- und Rückenbeschwerden verursacht werden, bei erhöhter Belastung oder bei einer Fehlbelastung können auch Schmerzen in die Arme bzw. Beine ausstrahlen (sog. pseudoradikuläre Beschwerden). Bei diesem Krankheitsbild gibt es allerdings Tage, an denen der Patient überhaupt keine Schmerzen verspürt, was oft dazu führt, dass der Patient erst sehr spät einen Arzt aufsucht. Die Folge ist dann eine Chronifizierung der Schmerzen, d.h. das Schmerzempfinden hat sich gedanklich verfestigt.